Dieser Sekretär würde von Carl Marguth 1817 in Gießen geschaffen. Die ist durch 3 ! Signaturen belegt. Eine im linken Schub oben, eine nicht sichtbar auf der Innenseite des Zylinders und eine unter dem ebonisierten Podest oben, wo auch das Geburtsjahr 1792 von Carl Marguth verewigt ist. Dort ist auch eine zurückliegende Restaurierung 1968 in Darmstadt belegt. Die weit verzeigte Familie Marguth brachte im Raum Gießen verschiedene Künstlerpersönlichkeiten, unter anderem den Landgräflichen Hofschreiner Meister und Fürstlichen Instrumentenmachers Andreas Marguth (1738 – ?), Johannes Marguth, 1813–1887, Instrumentenbauer in Butzbach, sowie weitere Instrumentenbauer und Schreiner Meister hervor. Die Kunstfertigkeit Carl Marguths bezeugt bei diesem Möbel die nach über 200 Jahren noch tadellos funktionierende Zylinder Mechanik, die beim Herausziehen der Schreibplatte den Zylinder automatisch hochfahren lässt und umgekehrt wieder automatisch verschießt. Versperrt wir der Zylinder durch ein originales 2 touriges Schloß der 1. Schublade im Unterteil. Aber auch der geheime auslöse Mechanismus des Stehpultes über dem Zylinder, die dann automatisch herausspringen, zeugt vom dessen Meisterschaft. Der Käufer wird in die Funktion des Mechanismus eingeweiht. Die Mittlere Schublade kann nach dem Herausspringen ganz ausgezogen werden, klappt dann ab und bildet das Stehpult. In den Schubfächern links & rechts war unter anderem das Tintenfach untergebracht. Der Sekretär ist In Kirschbaum auf Nadelholz Furniert, die 3 geheim ausgelösten Schubladen, sind in Ahorn Wurzel, das Eingerichte in Birke furniert. Der Rollo im Eigerichte ist aus ebonisiertem Birnbaum und Ahorn Stäben gefertigt, die auf eine Leinwand geleimt sind. Im Zuge der Restaurierung wurde das Möbel neu Schellack poliert. Alles in allem ein Möbel von zeitloser Eleganz und noch heute faszinierenden Mechaniken.
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